Themen und Referent:innen 2022
150. Abend: Donnerstag, den 1. Dezember 2022
Katrin Ganswindt, Nils Bartsch und Markus Raschke
Klimagipfel in Afrika
Thema: Sieben Jahre nach der wegweisenden Klimakonferenz in Paris, auf der die Weltgemeinschaft sich auf ambitionierte Klimaziele verständigt hat, findet zur Zeit im ägyptischen Sharm el-Sheikh die 27. Vertragsstaatenkonferenz (COP 27) der UN-Klimarahmenkonvention statt. Sie wird überschattet von dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, die dadurch ausgelöste Energiekrise vor allem in Europa und dem weltweiten Comeback von Kohle, Öl und Gas.
Referierende:
Die Anmeldung zu dieser Hybrid-Veranstaltung im münchner zukunftssalon (präsenz & online) erfolgt über die Website des oekom e.V.: hier.
149. Abend: Montag, den 21. November 2022
Prof. Dr. Bernd Sommer
Fossiler Faschismus
Thema: »Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind Elitenprojekte auf Kosten des Volkes.« – Narrative wie diese sind zunehmend Teil rechtspopulistischer Argumentation. Der schwedische Humanökologe Andreas Malm spricht daher auch von der Entstehung eines „fossilen Faschismus“. Welche Resonanz findet die Ablehnung von Klimaschutz bei den Anhänger:innen rechtspopulistischer politischer Strömungen und in der breiteren Bevölkerung? Und was bedeutet ein Erstarken des Rechtspopulismus für eine sozialökologische Transformation? Referent: Dr. Bernd Sommer leitete viele Jahre den Forschungsbereich »Klima, Kultur und Nachhaltigkeit« am Norbert Elias Center der Europa-Universität Flensburg. Seit dem Wintersemester 2022/23 ist er Professor für Umweltsoziologie mit Schwerpunkt Transformationsforschung an der Technischen Universität Dortmund.
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148. Abend: Mittwoch, den 12. Oktober 2022
Dr. Benjamin Mirwald
Licht aus! – Nacht an!
Thema: Ein funkelnder Sternenhimmel über einem dunklen Land – immer seltener können wir diesen Zauber erleben; denn zunehmende Beleuchtung, vor allem in den Städten, macht die Nacht zum Tag. Licht, eigentlich die Quelle allen Lebens, verkehrt sich in das Gegenteil, wenn es exzessiv genutzt wird. Dabei geht es um viel mehr als nur um die Ästhetik.
Zu helle Nächte tragen zum Insektensterben bei, stören Ökosysteme und auch den menschlichen Biorhythmus. Benjamin Mirwald wird über die gravierenden Folgen informieren und aufzeigen, wie mit relativ einfachen Maßnahmen Lichtverschmutzung und damit auch klimaschädlicher Energieverbrauch effektiv reduziert werden kann.
Bei einem anschließenden „Licht-Spaziergang“ durch die abendliche/nächtliche Stadt erklärt er den Unterschied von guter und schlechter Beleuchtung.
Referent: Der Physiker Dr. Benjamin Mirwald war lange Zeit leiter der Bayerischen Volkssternwarte in München und engagiert sich ehrenamtlich in dem Netzwerk “Paten der Nacht“, einer gemeinnützigen Organisation zur Eindämmung der Lichtverschmutzung.
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147. Abend: Montag, den 26. September 2022
Margret Rasfeld
FREI DAY Die Welt verändern! – Für eine Schule im Aufbruch
Thema: Wollten wir unserem Schulsystem eine Note geben, sie fiele wohl eher schlecht aus: Digital durchgefallen, Umweltwissen mangelhaft, Zukunftskompetenz Fehlanzeige. Spätestens die Coronapandemie hat gezeigt: Schule braucht dringend ein Update.
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146. Abend: Dienstag, den 5. Juli 2022
Prof. Dr. Marcel Hunecke
Psychologie der Nachhaltigkeit Psychische Ressourcen für nachhaltige Lebensstile
Thema: Geld und Konsum allein machen bekanntlich nicht glücklich. Eigentlich eine gute Ausgangslage für anstehenden ökologische und soziale Transformation unserer Gesellschaft! Wie und wodurch aber erlangen wir Lebenszufriedenheit jenseits von materiellem Konsum und Wirtschaftswachstum? Wie können nachhaltige Lebensstile gefördert werden, die gleichzeitig das subjektive Wohlbefinden erhöhen? Prof. Dr. Marcel Hunecke ist Professor für Allgemeine Psychologie sowie Organisa-tions- und Umweltpsychologie an der Fachhochschule Dortmund im Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften und Privatdozent an der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum. An der FH Dortmund leitet er die AG Umweltpsychologie in der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung.
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145. Abend: Montag, den 27. Juni 2022
Dr. Oliver Geden
Unkonventioneller Klimaschutz Gezielte CO2-Entnahme aus der Atmosphäre als neuer und notwendiger Ansatz in der Klimapolitik?
Thema:
Mit Blick auf die ambitionierten Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens will die EU ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null reduzieren – Deutschland sogar schon bis 2045. Allerdings werden sich nicht alle Emissionsquellen bis 2050 restlos eliminieren lassen. Insbesondere der Luftverkehr, einzelne Industriebranchen und die Landwirtschaft dürften auch über die Mitte des Jahrhunderts hinaus noch Restemissionen beisteuern.
Um die Gesamtbilanz auf Null zu bringen, wird es deshalb nicht genügen, konventionelle Klimaschutzmaßnahmen zur Emissionsvermeidung zu ergreifen. Experten gehen davon aus, dass zusätzlich auch unkonventionelle Maßnahmen zur gezielten Entnahme von Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre zum Einsatz kommen müssen – nicht nur durch Aufforstungen, sondern etwa auch über Direktabscheidung von CO2 aus der Umgebungsluft, bei denen das CO2 anschließend geologisch gespeichert wird.
Auch der jüngste Bericht des Weltklimarats (IPCC) sieht in der technischen Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid eine Option, um das 1,5 Grad-Ziel doch noch zu erreichen. Diese zurzeit noch unausgereiften Großtechnologien müssten daher, so die Fachleute, für ihren späteren Einsatz weiterentwickelt und hinsichtlich ihrer Chancen und Risiken erforscht werden. Klassische Klimaschutzmaßnahmen dürfen dadurch jedoch nicht in Frage gestellt oder verzögert werden: Die Vermeidung von Treibhausgasemissionen muss gegenüber der nachträglichen Entnahme von CO2 politisch priorisiert werden. Wie kann das geschehen?
Referent: Der Sozialwissenschaftler Dr. Oliver Geden ist Senior Fellow der Stiftung Wissenschaft und Politik sowie Leitautor des IPCC-Weltklimaberichts und wird in seinem Vortrag über das Für und Wider der gezielten CO2-Entnahme im Bereich des Klimaschutzes informieren.
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144. Abend: Dienstag, den 31. Mai 2022
Martin Repohl
Tschernobyl Zwischen Entfremdung und Wiederaneignung von Welt Reisebericht vom Vorabend des Krieges
Thema: Auch nach über sechsunddreißig Jahren weckt die Atomkatastrophe von Tschernobyl Gefühle der Bedrohung, Angst, aber auch der Faszination. Der Ukrainekrieg führt einmal mehr vor Augen, dass die radioaktive Kontamination weiterhin gegenwärtig ist und von ihr eine bis heute anhaltende Gefährdung ausgeht.
Referent: Martin Repohl, M.A., ist Doktorand und Soziologe am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Er hat Politikwissenschaft, Soziologie und Gesellschaftstheorie an den Universitäten Leipzig und Jena studiert. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Soziologie der Weltbeziehung, Soziologie der Materialität sowie Phänomenologie der ökologischen Krise. Zum Thema seines Vortrags hat er im Tectum Verlag 2019 das Buch veröffentlicht: „Tschernobyl als Weltkatastrophe. Weltbeziehung in einer kontaminierten Welt“.
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143. Abend: Donnerstag, den 28. April 2022
Prof. Dr. Sabine Gabrysch
Planetary Health Ein umfassendes Gesundheitskonzeot für Mensch und Erde
Thema: Nicht erst die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie verwundbar wir sind. Und wie eng verbunden mit der Natur. Hitzewellen, Überschwemmungen, Luftverschmutzung, Infektionskrankheiten, Nahrungskrisen und Hungersnöte führen uns immer wieder drastisch vor Augen, dass unsere Gesellschaft auf funktionierende Ökosysteme und ein stabiles Klima angewiesen ist.
Referentin: Die Ärztin und Epidemiologin Prof. Dr. Sabine Gabrysch ist Mitglied des WBGU und wird in ihrem Vortrag zentrale Elemente und Schlüsselfragen des Planetary Health-Ansatzes zur Diskussion stellen. Sie erhielt 2019 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Klimawandel und Gesundheit, der von der Berliner Charité und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung als bundesweit erster an einer medizinischen Fakultät eingerichtet wurde.
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142. Abend: Montag, den 21. Februar 2022
Mycle Schneider
Atomkraft & Klima Die (vermeintliche) Renaissance der Atomenergie in Zeiten des Klimawandels
Thema: Mit Atomstrom gegen den Klimawandel? Diese Frage wird in letzter Zeit immer häufiger diskutiert – weniger in Deutschland, dafür weltweit. Denn Kernenergie, die zurzeit noch zehn Prozent der weltweiten kommerziellen Stromproduktion ausmacht, gilt vielen als „CO2-arm“ und insofern „klimafreundlich“, ja „nachhaltig“. So auch jüngst die Begründung dafür, Kernenergie (und Erdgas) als nachhaltige Energieformen in die sog. EU-Taxonomie aufnehmen zu wollen, wodurch verstärkt private wie öffentliche Gelder in diesen Energiesektor fließen sollen.
In dem Vortrag wollen wir der Frage nachgehen, ob Kernenergie wirklich „klimafreundlich“ ist oder ob sie womöglich auf indirektem Wege die Klimakrise sogar verschärft. Zudem wollen wir uns einen Überblick verschaffen über die Entwicklung der Kernenergie weltweit (Renaissance oder schleichender Niedergang?), aber auch darüber, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf Sicherheit und Risikomanagement der Anlagen hatte und hat. Ein besonderes Augenmerk wird dem aktuellen (Zu-)Stand des Atomprogramms unseres Nachbarn Frankreich gewidmet, das mehr als die Hälfte der Atomkraftwerke in der EU betreibt.
Referent: Mycle Schneider gilt international als einer der renommiertesten Fachleute auf diesem Gebiet. Er ist Herausgeber des jährlich erscheinenden World Nuclear Industry Status Report (WNISR). Der WNISR ist ein unabhängiges Referenzwerk zur Entwicklung der globalen Atomkraftwerksindustrie. Schneider hat an zahlreichen Universitäten und Ingenieurschulen gelehrt und arbeitet als unabhängiger Berater für Regierungen, Think Tanks und internationale Organisationen. Er lebt in Paris. 1997 erhielt er den Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award).
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